2005        
Schüler experimentieren:      
Fachgebiet Teilnehmer Thema Wettbewerb Platzierung/Preis
Chemie Emily Linn, Die Alsenz - Untersuchung der Wasserqualität  Regionalwettbewerb 2.Platz Chemie
  Kristin Landfried eines Baches Kaiserslautern Sonderpreis Umwelttechnik
  Kristin Schwarz      
Biologie Florian Rauth Ruhig Blut - Einfluss von Musik auf die  Regionalwettbewerb 1.Platz Biologie
     Herzfrequenz Kaiserslautern 2. Interdisziplinärer Sonderpreis 
        Sonderpreis "Spektrum"
      Landeswettbewerb Sonderpreis "Spektrum"
      Ingelheim  
Geo- und Tobias Lutz Chance für den ökologischen Gartenbau - Regionalwettbewerb 1. Platz Geo- u. Raumwiss.
Raum- Daniel Szymchack Herbizide aus Walnussblattextrakt Kaiserslautern 1. Interdisziplinärer Sonderpreis
wissenschaften       Sonderpreis Umwelt
      Landeswettbewerb 1. Platz Geo- u. Raumwiss.
      Ingelheim Sonderpreis Umwelttechnik
Alle drei Gruppen erhalten den Pollichia Umweltpreis 2005    

„Gute Musik beruhigt den Puls“
Schüler des Wilhelm-Erb-Gymnasiums belegen erste Plätze beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“

„Der nächste Level“: so lautet in diesem Jahr das Motto des Wettbewerbs „Jugend forscht/ Schüler experimentieren“ . Junge Forscher des Wilhelm-Erb-Gymnasiums erreichten durch ihre Regionalsiege in der jeweiligen Sparte diesen nächsten Level und qualifizierten sich damit für die Teilnahme am Landeswettbewerb. Mit ihren Arbeiten im Bereich „Schüler experimentieren“ sicherten sie sich außerdem die Sonderpreise für Umwelt, Umwelttechnik und interdisziplinäres Arbeiten.
Der Regionalwettbewerb Westpfalz fand am 26. Februar in den Räumen der Kreissparkasse Kaiserslautern statt, die die Patenschaft übernommen hatte. Im Bereich „Schüler experimentieren“, der Sparte für Jugendliche bis 16 Jahren, führten 45 Schüler aus der Region insgesamt 23 Experimente vor. Die älteren Schüler von 16 bis 21 Jahren traten mit 13 Arbeiten bei „Jugend forscht“ an. Das WEG Winnweiler hatte drei Gruppen nach Kaiserslautern geschickt, die sich schließlich freuten, mit drei vorderen Platzierungen und fünf Sonderpreisen nach Hause fahren zu können.
Im Bereich Chemie hatten Kristin Landfried (10), Emily Linn (11) und Kristin Schwarz (11) die Alsenz untersucht. Da ihr Schulweg sie jeden Tag an der Alsenz entlang führt, fragten sie sich, ob dieser Bach wirklich so sauber ist wie er erscheint, ob man beispielsweise im Sommer bedenkenlos darin baden kann. Wie sehr bestimmen die umliegenden Felder und angrenzenden Ortschaften die Wasserqualität? Um Antworten auf ihre Fragen zu finden, nahmen sie Proben am Ortsbeginn des Ortes Alsenz sowie am Ortsende und verglichen die Werte miteinander. Sie bestimmten die Wasserqualität mit Hilfe von physikalischen, biologischen und chemischen Methoden. Dabei machten sie sich das sogenannte „Saprobiensystem“ zu Nutze, bei dem die Anwesenheit von bestimmten Organismen die Einordnung eines Gewässers zu einer der vier Güteklassen ermöglicht. Chemische Analysen bestätigten es: Die Alsenz kann in die Gewässergüteklasse 2 – 3 eingeordnet werden und liegt somit im „sauberen“ bis mittleren Bereich. Für ihre gründlichen chemischen Untersuchungen, die sie mit Elan der Jury vorstellen konnten, erreichten sie den dritten Platz in der Fachbereichswertung, sowie den Sonderpreis „Umwelt“, der für herausragende Arbeiten vergeben wird, die sich mit der Umweltthematik beschäftigen.
„Ruhig Blut“ behielt Florian Rauth. Der 16-jährige WEGler aus Börrstadt hatte sich die Frage gestellt, wie sich Musik auf die Herzfrequenz auswirkt. Seine Untersuchung und die Darstellung vor der kritischen Jury brachten ihm den Regionalsieg in der Sparte Biologie, den zweiten Platz für „interdisziplinäres Arbeiten“ sowie als weiteren Sonderpreis ein Jahresabonnement einer wissenschaftlichen Zeitschrift. In langwierigen Untersuchungen hatte er zuvor im Verlauf des Jahres Herzfrequenzmessungen an seinen Probanden durchgeführt und die Daten mit der entsprechenden Software am Computer ausgewertet. Sein Resultat war, dass die Herzfrequenz steigt, wenn man Musik hört, die einem nicht gefällt. Gute, d.h. als angenehm empfundene Musik jedoch lässt den Puls sinken. Dabei reagieren Jugendliche offenbar sensibler auf Musik als Erwachsene, die insgesamt eine ausgeglichenere Herzfrequenz im Verlauf der Messungen zeigten.
Einen Regionalsieg in der Sparte „Geo- und Raumwissenschaften“ konnten Daniel Szymchack (15) und Tobias Lutz (14) mit nach Winnweiler nehmen. Sie durften bei der Siegerehrung im „Deutschordensaal“ der Kreissparkasse noch gleich zwei Mal vor die Gäste treten um den Sonderpreis für „Umwelttechnik“ sowie den ersten Sonderpreis für interdisziplinäres Arbeiten entgegenzunehmen. Als Wiederholungstäter waren sie zum zweiten Mal bei „Jugend forscht“ angetreten und hatten ihre erste Arbeit zum Anlass für weitere Untersuchungen genommen. Sie hatten auf biologischer Basis Herbizide aus Walnussblattextrakt hergestellt und darin neue Chancen für den ökologischen Gartenbau gesehen. Nach über zweitausendzweihundert Messungen stand fest, dass selbst ein eingefrorener Extrakt aus Walnussblättern nach einem halben Jahr noch als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden kann. Freilandversuche und weitere Messungen zeigten, dass das Herbizid wohl auf die meisten Unkräuter, nicht aber auf Gräser wirkt. Die Jungforscher hatten so ein ideales Unkrautvernichtungsmittel für Rasenflächen oder Getreidefelder gefunden, bei dem sie sich vorstellen können, dass es beispielsweise gleich in Samenmischungen eingemengt wird.
Zusammen mit ihrer Betreuerin Doris Bertleff-Lutz, Biologielehrerin am WEG, fiebern die Regionalsieger nun schon ihrem nächsten Ziel entgegen. Die Sieger der einzelnen Fachbereiche im Wettbewerb dürfen ihre Arbeiten nämlich beim Landeswettbewerb am 21. und 22. April vorstellen, der von der Landespatenfirma Böhringer Ingelheim durchgeführt wird. Damit ist für sie der nächste und gleichzeitig der letzte Level erreicht. Die nächste Runde kann dann im folgenden Jahr beginnen – mit neuen Ideen und neuem Forscherdrang.
Doris Bertleff-Lutz
 
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