Drucken

„Prix des Lycéens allemands 2015“

Im Rahmen des Unterrichts hatte unsere Französischlehrerin, Frau Sòs, uns auf die Möglichkeit einer Teilnahme am „Prix des lycéens allemands“ hingewiesen. Beim „Prix des lycéens allemands“ handelt es sich um eine Initiative des Institut Français d`Allemagne mit dem Ziel, die Schüler mehr für die französische Sprache und Literatur zu begeistern. Dabei werden in Mainz von einer Landesjury, bestehend aus Schülervertretern, vier Bücher vorgestellt und dort wird auch das Lieblingsbuch ermittelt, welches dann bei der Leipziger Buchmesse erneut vorgestellt wird.

Um an der Diskussion in Mainz teilnehmen zu können, wurden bei uns im Französisch Leistungskurs alle vier Bücher von den Sommerferien bis zu den Winterferien gelesen. Jeder Schüler erhielt ein Buch, welches er bis zum nächsten Tausch lesen sollte. Bei den Büchern, die für die Preisverleihung 2015 vorgeschlagen waren, handelte es sich um „La fille qui rêvait d´embrasser Bonnie Parker“ von Isabelle Gagnon, “Camp Paradis“ von Jean-Paul Nozière, „Le dernier ami de Jaurès“ von Tania Sollogoub und schließlich „Sur le toit“ von Frédérique Niobey.

Im Januar fand dann die erste Diskussion/ Jurysitzung bei uns in der Schule statt, bei der das beste Buch und der Teilnehmer für die Landesjury festgelegt werden mussten. In dieser Diskussion wurden nochmal die Bücher jeweils kurz vorgestellt, um den Inhalt für die Debatte in Erinnerung zu rufen. Nachdem die Pro- und Contra-Argumente für die Bücher ausgetauscht wurden, fand dann die Abstimmung per Stimmzettel für das beste Buch statt. Unser Leistungskurs legte „Camp Paradis“ von Jean-Paul Nozière als Favorit fest.

Nach einer kurzen Bedenkzeit erklärte ich mich bereit, unsere Schule bei der Diskussion in Mainz zu vertreten.

Am Donnerstag, den 19.02.2015, fuhren Frau Sòs und ich in unsere Landeshauptstadt. Dort trafen wir im Institut Français die anderen Teilnehmer. Insgesamt waren 24 Schüler von unterschiedlichen Schulen aus Rheinland-Pfalz anwesend. Nach der Begrüßung und den Erläuterungen des Arbeitsauftrags, erfolgte die Einteilung in Gruppen. Jede Gruppe hatte die Aufgabe, ein Buch in Form eines kurzen Theaterstücks in französischer Sprache vorzustellen. Die Präsentationen waren alle durchaus gelungen und zeugten von Kreativität.

Jetzt begann die eigentliche Diskussion, die fachmännisch von einem französischen, muttersprachlichen Moderator geleitet wurde. Zu jedem Buch wurden positive und negative Aspekte besprochen. Für mich persönlich war es nicht immer ganz einfach, den anderen Schülern bei ihren Ausführungen und Interpretationen zu folgen. Aber insgesamt konnte ich andere Sichtweisen der Teilnehmer kennenlernen. Zum Schluss erfolgte dann noch die geheime Wahl des besten Buches per Wahlzettel. Nach mehreren Wahldurchgängen konnte kein Sieger ermittelt werden. Sogar eine Stichwahl führte zu keinem Ergebnis, weil eine Pattsituation von 12:12 Stimmen ermittelt wurde. So wurde zunächst der Delegierte für die Buchmesse in Leipzig gewählt, welcher dann die endgültige Entscheidung treffen durfte. Der Sieger legte das Buch „La fille qui rêvait d`embrasser Bonnie Parker“ von Isabelle Gagnon fest, interessanterweise eines der Bücher, das unser Leistungskurs nicht zu den Favoriten gezählt hatte.

Zum Abschluss bedankte sich das Institut Français bei den Teilnehmern. Jeder Schüler erhielt eine Urkunde der französischen Botschaft in Deutschland.

Mir hat die Teilnahme an einer französischen Diskussion Spaß gemacht, allerdings konnten die Teilnehmer, die einen bilinguales Gymnasium besuchten oder vielleicht sogar einen Muttersprachler in der Familie hatten,  besser und freier argumentieren.

 

Tobias Linzert; MSS 12

 

Februar 2015

 

Anmerkung vom 17. März 2015: Nach heutiger Internetrecherche wurde der „Prix des lycéens allemands 2015“ an Isabelle Gagnon mit „La fille qui rêvait d`embrasser Bonnie Parker“ verliehen.